Die Olive bzw. der Olivenbaum ist bereits eine seit Jahrtausenden bekannte Pflanze. Der Ursprung des Olivenöls stammt wahrscheinlich von der Insel Kreta, aus Syrien und Palästina. In Israel
wurden einfachste Handmühlen gefunden, die bis zu 9000 Jahren alt sein sollen. In diesen Mühlen wurden die Oliven mit Hilfe von Steinen zerkleinert und gepresst und damit das wertvolle Olivenöl
gewonnen.
Bereits die Philister trieben 1200v. Chr. regen Handel mit Olivenöl mit Ägypten und anderen Mittelmeerländern. Ihre Produktionsstätten konnten schon 3000 Tonnen Olivenöl pro Jahr produzieren. Mit
dem Sieg der Israeliten über die Philister übernahmen sie die Macht in Palästina und damit auch die Kontrolle über die Olivenöl-Herstellung und den Handel mit Olivenöl. Olivenöl fand nicht nur
als Nahrungsmittel, sondern auch zur Krankenpflege und in der Ausübung religiöser Riten Verwendung.
Auch im Christentum findet Olivenöl vielfältige Bedeutung. So dienten bspw. mit Olivenöl gespeiste Öllampen zur Beleuchtung von Kirchen und Gotteshäusern bis sie von den Kerzen verdrängt wurden.
Auch zur Salbung von Kranken und Sterbenden wird auch heute noch geweihtes Olivenöl verwendet. Und zur Taufe und Firmung, sowie zur Salbung von Priestern, Bischöfen und Königen wird Chrisam
verwendet, ein mit Balsamöl parfümiertes Olivenöl.
Auch im antiken Rom hatte Olivenöl große Bedeutung. Das Olivenöl wurde aus Südfrankreich, Spanien, Nordafrika, Palästina, Zypern und Griechenland importiert. Durch seine lange Haltbarkeit
überstand Olivenöl auch die langen Schiffsreisen. Olivenöl wurde neben Getreide und getrockneten und gesalzenen Fischen bald zum wichtigsten Handelsgut der Antike und trug einen nicht
unerheblichen Beitrag zur Ernährung Roms bei.
Aber nicht nur der Ernährung sondern auch der Körperpflege diente Olivenöl. Nach dem Bad ölten sich die Römer mit Olivenöl ein und entfernten anschliessend überschüssiges Öl mit einem Schaber.
Damit wurde öllöslicher Schmutz entfernt und gleichzeitig die Haut gepflegt.
Quelle:www.netzwissen.com
Jede Olive ist zunächst grün und entwickelt sich im Laufe des Reifeprozesses über violett bis dunkel-violett / schwarz. Man sagt, dass die Oliven dann erntereif sind, wenn ihr Grün ins Violett übergeht. Oft werden Oliven bereits in grünem Zustand geerntet. Das daraus gewonnene Öl schmeckt durchweg kräftiger.
Güteklassen von Olivenöl nach EU-Verordnung
Von den insgesamt 9 verschiedenen Güteklassen, die die EU bei Olivenöl vorschreibt, sind nur 4 für den Verbraucher wichtig:
Natives Olivenöl extra: Gepresstes Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 0,8 g pro 100 g Öl - Beste Qualität
Natives Olivenöl: Gepresstes Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 2 g pro 100 g Öl. - Gute Qualität
Olivenöl: Mischung aus raffiniertem und nativem Olivenöl mit einem Anteil an freien Fettsäuren von max. 1,0 g pro 100 g Öl. Das Mischungsverhältnis ist beliebig. - Annehmbare
Qualität
Oliventresteröl: Enthält ausschließlich Öl aus der Behandlung von Oliventrester und direkt aus Oliven gewonnenes Öl
Die Bezeichnungen "erste Kaltpressung“ bzw. "erste Kaltextraktion“ dürfen ab 1. November 2003 nur noch verwendet werden, wenn native Olivenöle bei höchstens 27°C in einer traditionellen,
hydraulischen Presse (erste Kaltpressung) oder bei max. 27°C in modernen Zentrifugiersystemen (Kaltextraktion) gewonnen wurden. Im Gegensatz zur Meinung vieler ist 'Extra Vergine' keine
Qualitätsbezeichnung.